Better Place
Die Better Place-Idee, ein Netz an Batteriewechselstationen für Elektrofahrautos, galt als ehrgeiziges Projekt der weltweiten Bewegung zur Elektrifizierung des Automobils – bis das Unternehmen im Mai 2013 Insolvenz anmeldete.
In Israel und Dänemark hatte Better Place Pilotinfrastrukturen errichtet, ohne jemals in die Nähe rentabler Stückzahlen zu kommen. In Israel sollen Ende 2012 gerade einmal 550 Kunden Better Place genutzt haben. Ob damit gleichzeitig das Ende aller Modelle für eine Infrastruktur des Batterietauschs gekommen ist, bleibt abzuwarten. Tesla befasst sich für ihr Model S ebenfalls mit Batterietauschkonzepten. Klar ist aber auch: der Fokus der Forschung liegt bei der Ladung von Batterien, nicht bei deren Austausch.
Warum Tauschstationen für Batterien von Elektrofahrzeugen?
Die zentrale Herausforderung bei Elektrofahrzeugen ist die Erzielung akzeptabler Reichweiten. Mit zeitgenössischen Batteriekonzepten sind generell weniger als 200 km möglich – zu wenig für Langstrecken. Hier setzte Better Place an: An Batteriewechselstationen sollen leere Akkus innerhalb von drei bis fünf Minuten gegen volle ausgetauscht werden.
Better Place & Co – Kann das funktionieren?
Die revolutionären Ideen von Shai Agassi waren von Anfang an unter Fachleuten umstritten. Folgende Punkte können diskutiert werden:
- Einheitliche Batteriewechselstationen verlangen Standardbatterien für alle Elektroautos, was aufgrund unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte aktuell nur schwer vorstellbar ist.
- Standardbatterien würden zudem die Weiterentwicklung von Batteriesystemen erschweren.
- An jeder Wechselstation müssten ungenutzte Batterien bereitgehalten werden, was eine enorme Kapitalbindung bedeutet. Wie soll diese im großen Stile finanziert werden? Auch einbruchsichere Lager müssen gebaut werden.