Elektrofahrzeuge aufladen
Standards sollen generell dafür sorgen, einerseits Kosten zu senken sowie andererseits die Akzeptanz bei den Kunden zu steigern. Um mögliche Doppelentwicklungen und spätere teure Anpassungen zu vermeiden muss möglichst frühzeitig im Life Cycle eines Produkts nach sinnvollen Standardisierungen Ausschau gehalten werden – im Falle der Elektrofahrzeuge also möglichst bald!
Insbesondere die Aufladung der Batterien sollte mittels standardisierter Stecker, Kabel und Ladestationen geschehen (an einer Tankstelle gibt es aktuell schließlich auch Zapfsäulen, die mit allen Fahrzeugen kompatibel sind). Leider besteht bislang wenig Einigkeit darüber, wie Standards bzgl. der Aufladung von Batterien in Elektrofahrzeuge aussehnen könnten. In Frankreich, Großbritannien und Deutschland wird bereits unabhängig voneinander an Infrastrukturen von Ladestationen gearbeitet. So wird die vollelektrische Smart-Flotte in Berlin mit einem von RWE entwickelten Ladesystem aufgeladen, die Prius Plugin-Flotte in Straßburg nutzt dagegen den auf Campingplätzen zur elektrischen Versorgung von Wohnmobilen etablierten Standard.
Der RWE-Ansatz hat es in sich: Das siebenadrige Kabel erlaubt sowohl langsames (3 kW, Ladedauer ca. 8 Stunden) als auch schnelles Laden (43 kW, Ladedauer < 1 Stunde, erhöhte Belastung der Batterien durch Wärmeentwicklung). Kritiker bemängeln, dass nur wenige Fahrer von Elektrofahrzeugen die schnelle Variante nutzen würden und somit nur selektiv und nicht generell in Schnellladestationen investiert werden sollte – bei Investitionskosten von rund 60.000 Euro je Ladestation und 300 Euro je siebenadriges Kabel ein nachvollziehbarer Einwand.
Ersten Annährungen der unterschiedlichen „Stecker-Lager“ sollte nun schnellstmöglich eine verbindliche Einigung auf ein Steckersystem folgen. Nur durch derartige Standardisierungen kehrt langfristig Stabilität und Kundenvertrauen in den Markt der Elektrofahrzeuge ein.