Ferrari 599 GTB Fiorano HY-KERS
Der Ferrari 599 GTB Fiorano HY-KERS und der Porsche 918 Spyder sind die Traum-Hybridautos auf dem Genfer Automobilsalon 2010. Dass sich auch die Hersteller der ganz schnellen Autos mit dem Thema Hybrid intensiv beschäftigen, kommt nicht von ungefähr: Künftige Verbrauchs- und Emissionsnormen verlangen auch von Ferrari und Konsorten akzeptable Verbrauchswerte. Wenn man bedenkt, dass die häufig von Rennfahrzeugen abgeleiteten Benzinmotoren der Supersportwagen auf Effizienz bei Volllast und hohen Drehzahlen, nicht aber auf Sparsamkeit im Stadtverkehr und bei niedrigen Drehzahlen ausgelegt sind, sind hier Innovationen gefragt. So ist der Hybrid-Ferrari mit einer Start-Stop-Funktion ausgestattet und ermöglicht reinelektrisches Fahren für einige Kilometer. Die Spritersparnis im Vergleich zum Serienfahrzeug beziffert Ferrari mit rund 35%.
Die Entwicklung des 599 GTB HY-KERS wurde unmittelbar von Ferraris "added power rule" beeinflusst: Jedes zusätzliche Kilo Fahrzeuggewicht muss durch zusätzliche PS an Leistung im Verhältnis 1:1 ausgeglichen werden! Vor diesem Hintergrund kommt bei der in Genf präsentierten Studie ein rund 100 PS-starker und 40 kg-schwerer Elektromotor zum Einsatz, der mit dem 7-Gang- Doppelkupplungsgetriebe verbunden ist. Die Lithium-Ionen-Batterien befinden sich unterhalb des Fahrzeugbodens. Das Hybrid-System trägt somit dazu bei, den Schwerpunkt des Hybrid-Ferrari im Vergleich zu einem serienmäßigen 599 GTB Fiorano zu senken und somit die sportlichen Fahreigenschaften weiter zu verbessern.
Die Verwandtschaft zum in der Formel 1 eingesetzten KERS beschränkt sich nicht nur auf den Namen. Bei Bremsvorgängen arbeitet der Elektromotor als Generator, die so in den Batterien gespeicherte Energie steht beim Beschleunigen als "E-Boost" zur Verfügung. Daneben kann der Elektromotor aktiv in die Bremsbalance des Ferrari 599 GTB Fiorano HY-KERS eingreifen und durch die Abgabe von positivem oder negativen Drehmoment, ähnlich einem ESP-System, das Fahrzeug wieder in die richtige Bahn bringen. Schließlich kann das positive und negative Drehmoment für eine elektrische Traktionskontrolle genutzt werden, welche insbesondere beim Herausbeschleunigen aus engen Kurven für optimale Kraftumsetzung sorgt.
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